Eine seltene Émile Gallé marqueterie-sur-verre Flasche mit Stoppel, Nancy, um 1898-1902, signiert
Signiert „Gallé“ mit Resten der Vergoldung
vgl. Flasche mit Stoppel im Auktionskatalog, Sotheby Parke Bernet Monaco S.A., Emile Gallé – Vases, lampes et projets, 1982, Obj. Nr. 2;
vgl. Schmetterlingsvase in Tim Newark, Art of Emile Gallé, Grange books Ltd, Rochester UK, 1989, S. 84;
vgl. Stoppelvase Emile Galle in State Art Collection, Art Gallery of Western Australia, Accession number 2012/0023 “Flask with stopper, Emile GALLE”
Zwei Schmetterlinge umtanzen das bauchige Gefäß. Ranken und Blattwerk aus Rosa und Lila gefärbtem Glas steigen vom Boden empor und umschließen den Flaschenkorpus. Flügel, Körper und Fühler der beiden Schmetterlinge sind aufwändig mit dem Rad geschnitten, die Fühler zudem vergoldet. Kontrollierte Blaseneinschlüsse (verre bullé) im Glas versinnbildlichen atmosphärisch die Luft, in der die Insekten zu flattern scheinen. Bekrönt wird die Kreation von einem Lila Flaschenstoppel, der auf seiner Spitze einen roten, überfangenen Schmuckstein aus Glas trägt. Die hier angewendete Marqueterie-Technik stellt die Königsdisziplin in Émile Gallés Glaskunst dar. Sie wurde 1897 entwickelt und von Gallé patentiert. Bei dem diffizilen Prozess wurden heiße, vorher in die gewünschte Form geschnittene Motive, in unserem Fall Schmetterlinge, in die noch nicht aufgeblasene Glaskugel eingelegt. Durch das Rollen der heißen Masse wurden diese dann in die Oberfläche eingebettet. Nach dem Ausglühen konnte das Glas in seine endgültige Form geblasen werden. Die verwendeten Glasschichten mussten sorgfältig aufeinander abgestimmt werden, damit sie sich während der wiederholten Erhitzung mit derselben Geschwindigkeit ausdehnen und zusammenziehen konnten.
Bei unserer seltenen Flasche mit Stöpsel wurden alle Register der Glaskunst gezogen. Man darf daher annehmen, dass es wohl ein Ausstellungsstück war, mit dem gezeigt werden sollte, zu welchen Höchstleistungen die Glasbläser Gallés in Nancy fähig waren. Der Flakon ist somit ein makelloses, museales Objekt.
Émile Gallé (Nancy 1846 – 1904 Nancy) war ein französischer Künstler und Industrielle, ein Pionier des französischen Art Nouveau. Er war ein äußerst vielseitiger Entwerfer, der nicht nur florale Glaskunst, sondern auch Möbel und Keramikerzeugnisse gestaltete.
Durch seinen Vater entdeckt Gallé schon früh seine Begeisterung für das kunsthandwerkliche Gewerbe. Bereits 1867 vertritt er auf der Weltausstellung in Paris die Firma seines Vaters, welche dort für ihre Glaserzeugnisse ausgezeichnet wird. 1877 übernimmt er den Familienbetrieb und erntet durch die erfolgreiche Teilnahme an der Weltausstellung in Paris 1889 nicht nur einen Grand Prix sondern auch internationale Anerkennung.
In seiner Jugend begeistert sich Gallé für Naturwissenschaften, insbesondere für Botanik, wodurch er das Zeichnen entdeckt. Den Einfluss dieser Leidenschaft erkennt man deutlich in Gallés charakteristisch naturbezogenen Motiven, wo Flora und Fauna seiner Heimat dekorativ dargestellt werden. Er beschäftigt sich nicht nur mit dem Entwerfen seiner Stücke, sondern auch mit dem Herstellungsprozess. Er experimentiert viel und erwirbt tiefgreifende Kenntnisse im Bereich der Kunsttischlerei und der Glaskunst. Seine tiefgründige Auseinandersetzung mit Glas führte zu zwei Patenten im Bereich der Glasveredelung.
Er war Mitbegründer und erster Präsident der 1901 eröffneten „Ecole de Nancy“. Auch nach seinem Tod 1904 prägte sein Werk die nächste Generation von französischen Entwerfern maßgeblich.
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