Ludwig H. Jungnickel, drei 3 Paneele, verm. Entwurf für das Palais Stoclet, ca. 1909
Lit.: Ilse Spielvogel-Bodo, „Ludwig Heinrich Jungnickel. Wunsiedel 1881-1965 Wien. Ein Leben für die Kunst“, Johannes Heyn Verl., S. 355
Wohl ausgeführt von P. Piette, Bubenitsch
Der deutsch-österreichische Maler Ludwig Heinrich Jungnickel brillierte bereits als Jugendlicher mit seinem außergewöhnlichen Talent. Er setzte seine Ausbildung an den Münchener und Wiener Kunstakademien fort. Später arbeitete er für die Wiener Werkstätte, für die er mehrere Designs für unterschiedliche Gegenstände lieferte, vornehmlich für Stoffe, Teppiche und Tapeten.
Sein bedeutendster Auftrag aus dieser Zeit war die Mitarbeit an der Ausgestaltung des berühmten Palais Stoclet in Brüssel. An diesem ikonischen Bauwerk arbeiteten die wichtigsten österreichischen Künstler ihrer Zeit, darunter Gustav Klimt, Josef Hoffmann und Michael Powolny. Ludwig Heinrich Jungnickel entwarf für das Palais einen umlaufenden Wandfries für das Kinderzimmer. Dieser stellt eine mystische Waldlandschaft mit exotischen Tieren dar. Unsere drei Paneele, die ursprünglich in einem Paravent verbunden waren, gehen höchstwahrscheinlich auf einen Entwurf für das Palais Stoclet zurück, der vermutlich um 1908-09 ausgeführt wurde, bereits vor der Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 1911. Peter Weber zufolge, dem Nachlassverwalter des Künstlers, wurden die Paneele als Einzelstücke unter der Aufsticht Jungnickels angefertigt. Die Farbe wurde wahrscheinlich im Holz-, Model- oder Rolldruckverfahren auf das Papier aufgebracht. Anschließend wurden manche Details von Jungnickel per Hand eingefügt und übermalt; ein Umstand, der ganz typisch für die Arbeitsweise des Künstlers war.
Die Entwurfszeichnung wurde in einem Artikel von Berta Zuckerkandel im zeitgenössischen Magazin „Deutschen Kunst und Dekoration“ von 1913 publiziert. Dieser Fries steht am Anfang Jungnickels Karriere als Tierzeichner. Im Jahr 1909 publizierte er eine Serie von Farbholzschnitten von Tieren aus dem Tiergarten Schönbrunn und setzte somit einen Meilenstein in seinem weiteren Schaffen. So eine frühe Arbeit, wie diese drei Paneele, stellt eine wahre Seltenheit dar und zeigt die Entwicklung in Jungnickels Kunst/Tiermalerei. Die Verbindung zum Palais Stoclet, das sich nach wie vor in Privatbesitzt befindet und nicht öffentlich zugänglich ist, erhebt dieses Werk zu einer außergewöhnlichen Rarität.
Der deutsch-österreichische Maler Ludwig Heinrich Jungnickel (Wunsiedel 1881 – 1965 Wien) brillierte bereits als Jugendlicher mit seinem außergewöhnlichen Talent und schlug anfänglich die Laufbahn eines Kirchenmalers ein. Bald verließ er aber das Kärntner Kloster, wo er seine Lehre begonnen hatte, und setzte seine Ausbildung an den Münchener und Wiener Kunstakademien fort. Später arbeitete er für die Wiener Werkstätte, für die er mehrere Designs für unterschiedliche Gegenstände lieferte, vornehmlich für Stoffe, Teppiche und Tapeten. Einer seiner bedeutendsten Aufträge war die Mitarbeit an der Ausgestaltung des berühmten Palais Stoclet in Brüssel. An diesem ikonischen Bauwerk arbeiteten die wichtigsten österreichischen Künstler ihrer Zeit, darunter Gustav Klimt, Josef Hoffmann und Michael Powolny. Ludwig Heinrich Jungnickel entwarf für das Palais einen umlaufenden Wandfries für das Kinderzimmer. Sein künstlerischer Durchbruch gelang Jungnickel mit sogenannten Schablonenspritztechniken. Bei der internationalen Kunstausstellungen in Amsterdam und Rom im Jahr 1911 wurde er erstmal ausgezeichnet. Ab 1924 war Jungnickel ebenfalls Mitglied des Künstlerhauses. Jungnickel ist heute vor allem für sein grafisches Werk und für seine Landschafts- und Tierdarstellungen bekannt. Wie kein zweiter Maler des Jugendstils gelang es ihm die Seele und den Charakter der von ihm abgebildeten Tiere einzufangen und an den Betrachter zu vermitteln.
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