Prunkpokal mit Allegorie der zwölf Monate, Michael Powolny, J. & L. Lobmeyr Wien, um 1913, Kristallglas
Lit.: Elisabeth Frottier, „Michael Powolny. Keramik und Glas aus Wien 1900 bis 1950“, Böhlau Verlag, Wien-Köln 1990, S. 117; Österreichische Werkkultur, ÖWB, 1916, Seite 161;
Pendant befindet sich im MAK, Wien
Dieser Prunkpokal wurde von Michael Powolny entworfen und von der berühmten Wiener Firma J. & L. Lobmeyr ausgeführt. Komplett mit geschnittenen Figuren und Blumenranken überzogen, stellt dieser Pokal einen Höhepunkt der Schaffenszeit, sowohl von Michael Powolny als auch von J. & L. Lobmeyr dar. Ein identischer Pokal wurde 1914 auf der Werkbundausstellung in Köln präsentiert und das Museum für angewandte Kunst in Wien besitzt ebenfalls ein solches Objekt. Umlaufend sind Puttos mit dem Rad in das Glas geschnitten, allegorisch für die jeweiligen Monate Jänner bis Dezember. Michael Powolny entwarf außerdem eine Serie von 12 Prunkgläsern mit den hier verwendeten einzelnen Monaten für Lobmeyr, die in der Zeit um 1910 ein großer Erfolg war.
Michael Powolny (Judenburg 1871 – 1954 Wien) ist einer der bekanntesten Keramikkünstler des Wiener Jugendstils. Nach seiner Hafnerlehre studierte er an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo er zeitweise auch lehrte. Bald schon gehörte er dem inneren Kreis der Wiener Secessionisten an und war an der Ausstattung bedeutender Gesamtkunstwerke im Sinne der Wiener Werkstätte beteiligt; so am legendären Kabarett Fledermaus in Wien oder am Brüsseler Palais Stoclet. 1905 gründete er zusammen mit Berthold Löffler die „Wiener Keramik“, deren Objekte von der Wiener Werkstätte vertrieben wurden. 1912 fusionierte die Wiener Keramik zur „Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik“, die weiterhin Entwürfe von Powolny und Löffler ausführte. Viele großformatige Entwürfe Powolny‘s wurden ab ca. 1914 auch von der Firma Wienerberger produziert (Skulpturen, Kachelöfen, Bauplastiken).
Im Kunstgewerbe des Jugendstils wird der Name Powolny insbesondere mit den secessionistischen Figurinen (Schöne Helena) und den beliebten Jahreszeiten-Putten assoziiert. Mit seinen kindlich-heiteren Putti prägte Powolny maßgeblich die Ästhetik der dekorativen Kleinplastik des Wiener Jugendstils. Powolny gestaltete aber auch große figurale Keramiken, wie für das Palais Stoclet oder das Dianabad. Als Designer entwarf Powolny zudem Glasobjekte, so z.B. für die Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe oder die Wiener Traditionsfirma J. & L. Lobmeyr.
Fantasievoll-dekorative Kleinplastiken Powolny`s sowie Glasobjekte befinden sich heute in Jugendstil-Sammlungen wichtiger Kunstgewerbemuseen, so z.B. im MAK in Wien.
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